Wie die Zeit vergeht!
Ja, aber.
Wie denn?
Weil?
Vergessen,
ganz übersehen,
verschlafen.
totgeschlagen?
Sie ist und sie geschieht.
Ganz einfach
so wie
wir sie denken.
Gebeten oder ungebeten –
sie meldet sich:
auf Anruf
oder Abruf.
Und läuft.
Je länger
desto schneller.
Besser jetzt,
als nie.
Sie geht nicht,
sie vergeht,
weil sie
einem
nicht verbleibt.
Im Fließen
garantiert sie
Ihren Bestand.
Auch wenn sie
Im Schritt der Uhr geht,
ist sie
erst dort eigentlich,
wo sie gegen die Uhr
Ansprüche stellt
Wenn sie geht,
geht sie
wie sie kommt:
vorbei.
Sie mischt sich überall ein
und
kümmert sich
doch
um nichts.
Sie macht
mir nichts, dir nichts
aus dem Nichts
ein Geschehen
um alles, was geschieht,
dann doch
ungeschehen
oder auch wieder
zunichte zu machen.
Sie macht aus dem Nichts
einen Moment,
der dann wieder geht
und doch
nicht ist.
In solchen Momenten
aufscheinender Ewigkeit
gebiert sie Gedanken
und das Leben,
um diese und dieses
dann doch wieder
zu löschen.
Sie beendet es,
um zu vergewissern
geboren zu sein.
Nichts wäre,
was es ist,
wenn es
nicht wieder
zu Nichts würde.
Sie stellt alles
und insbesondere das Leben
auf Dauer,
als gesammelte Erinnerung dessen
was es meint,
dass es
sein wollte
oder
gewesen sein sollte.
Alles Geschehen
hat seine Zeit,
alles wandelt
und verliert sich
mit der Zeit
im Fluss
eben dieser.
Alles hat sein Ende,
vor allem die Zeit.
Diesseits bei Zeiten
das Jenseits zu bedenken
hilft
den Wert der Zeit
der Endlichkeit wegen
zu schätzen.
Nicht auszumalen,
wenn sie ewig wäre!
Sie geht
wie erwartet
und sie wartet,
bis wir gehen.
Was immer wir
In Gang bringen wollen –
es braucht und es nimmt
seine Zeit.
Und doch gibt sie,
was sonst niemand geben kann:
Länge mal Breite,
Höhe mal Tiefe,
Anfang mal Ende.
Sie ist so ehrlich
wie verlogen:
Sie vergeht,
um Geschehenes fest zu machen,
genauso
wie sie vergeht, um
ungeschehen, verloren oder vergessen
zu sein.
Alles Geschehen
verliert sich
mit der Zeit.
So hat
alles Geschehen
eben seine Zeit.
Sie lässt sich
ungern leugnen.
Tut man es,
denn könnte sie sich
jederzeit
bitter rächen.
Sie bleibt
Das Aus und Amen
für sich,
weil sie sich
keinem verspricht.
Und trotzdem
bleibt sie einem.
Sie ist so links
wie rechts,
sie ist so unbarmherzig
wie mitfühlend:
mit Ach und Weh,
mit Freud und Leid,
mit Lust und Laune,
mit Schmerz und Trauer.
Sie will,
dass man sie verbringt
und
macht dann doch Stress,
wenn man
sie einfach verbraucht.
Sie ist gerne jetzt
und das jederzeit.
So ist sie
vergangen
gegenwärtig
und zukünftig
vergangen.
Wann also ist sie
im Spiel?
Wenn und damit
alles vergeben,
alles vergessen,
alles vorüber
ist,
wenn und damit
alles
keine Rolle mehr spielt,
wenn und damit alles
einmal
abgelaufen ist?
Im Lauf –
eben:
bergauf, bergab,
Auflaufen
Im
Ablaufen,
zeitauf, zeitab.
Si bringt sie
zu Fall
genauso wie
sie aufhilft.
Sie ist
so unberechenbar
wie sie
alles in Rechnung stellt.
Sie kostet
Leidenschaftlich:
Am Ende des Vergnügens:
Die Rechnung, bitte!
Sie rächt sich
wie sie verzeiht,
sie schlägt
tiefe Wunden
genauso wie sie
solche heilt.
Mit der Zeit
und aus der Zeit
fällt niemand
tiefer als
in Gottes Hand.
(thomas bauer, Dez. 2023: 50er Jubiläum: zum Wiedersehen uralter Freundinnen und Freunde aus der Salzburger Studienzeit)